Der zentrale Teil des Studiums der Humanmedizin ist das Lehren und Lernen in der klinischen Praxis - in genau dem Umfeld, in welchem die Studierenden später auch arbeiten werden. Durch den unmittelbaren Kontakt mit Patientinnen und Patienten, klinisch erfahrenden Ärztinnen und Ärzten und Pflegepersonal sowie der Einbindung in die Stationsarbeit und das interdisziplinäre Team werden die Studierenden auf ihre zukünftige Arbeit bestens vorbereitet.
Aufgabe des Teams „Curriculums- und Fakultätsentwicklung“ hierbei ist es, in enger Zusammenarbeit mit der Curriculums- und Studienkommission den klinischen Studienabschnitt bestmöglich zu strukturieren und die Lerninhalte in der Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten der jeweiligen Fachdisziplinen laufend zu optimieren.
Unsere Schwerpunkte umfassen die Konzeption, Implementierung und Evaluation eines breiten Spektrums innovativer Unterrichtsformate zur stetigen Verbesserung der klinischen Lehre durch innovative medizindidaktische Methoden, u.a. im Bedside Teaching, bei interdisziplinären Seminaren im PJ oder in praxisbezogenen Vorlesungen.
Anvertraubare Professionelle Tätigkeiten (APT)
Projektleitung: Prof. Dr. M. Wijnen-Meijer
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner: Dr. med. V. Kantenwein, Dr. med. Ch. Holzmann-Littig
Weitere Kooperationspartner: Task Force APT Klinische Lehre
Beschreibung
Um die Studierenden der TUM im letzten Studienjahr, dem sogenannten Praktischen Jahr, bestmöglich auf ihre späteren Aufgaben als Assistenzärztinnen und Assistenzärzte vorzubereiten, wurden in diesem Projekt die sogenannten „Anvertraubaren Professionellen Tätigkeiten“ (APT) zunächst in den Pflichtfächern Chirurgie und Innere Medizin sowie im Wahlfach Allgemeinmedizin und mittlerweile in fast allen Abteilungen im Klinikum rechts der Isar sowie in vielen Lehrkrankenhäusern eingeführt. APT beschreiben authentische, hoch relevante, in sich abgeschlossene Aufgaben und Tätigkeiten, die für den ärztlichen Beruf charakteristisch sind. Optimalerweise werden die Studierenden im Rahmen einer 1:1-Betreuung von den betreuenden Ärztinnen und Ärzten in ihren Tätigkeiten angeleitet und bewertet. Anhand von definierten Supervisionsstufen wird festgelegt, in welchem Grad der Selbstständigkeit eine Studierende bzw. ein Studierender eine APT aktuell und in Zukunft durchführen darf.
Ein essentieller Teil der APT ist die kontinuierliche Supervision und Bewertung durch die betreuenden Ärztinnen und Ärzte. Feedbackgespräche sollen strukturiert und regelmäßig zu Beginn, während und am Ende des jeweiligen PJ-Tertials stattfinden und die Betreuerinnen und Betreuer sollen konstruktives Feedback zur persönlichen Entwicklung (Stärken, Verbesserungspotential, Ausblick) erteilen.
Im Rahmen des Projekts wurden zunächst die bestehenden Logbücher überarbeitet und an das neue Format der APT angepasst. Aktuell erfolgt die Überarbeitung der fehlenden Logbücher, damit die Methode bald in allen Abteilungen im Klinikum rechts der Isar und den Lehrkrankenhäusern umgesetzt werden kann. Außerdem werden regelmäßig Schulungen für Studierende und Dozierende sowie ein Monitoring der Methode, einschließlich regelmäßiger Evaluation, durchgeführt. Die erhobenen Daten sollen zeitnah publiziert werden.
Beste Landpartie Allgemeinmedizin (BeLA)
Projektleitung: Prof. Dr. P. Berberat, Prof. Dr. M. Wijnen-Meijer und Prof. Dr. A. Schneider
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. M. Wijnen-Meijer
Weitere Kooperationspartner: Allgemeinmedizin der TU München
Förderung: Ein vom bayerischen Gesundheitsministerium gefördertes Ausbildungsprojekt des Instituts für Allgemeinmedizin der Technischen Universität München in Kooperation mit den Kliniken und Hausärztinnen und Hausärzten der Ausbildungsregionen Dillingen a.d. Donau, Eichstätt/Kösching und Mühldorf am Inn.
Beschreibung
Im ländlichen Raum gibt es ein Mangel an Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern. Dieses Problem wird sich in den kommenden Jahren noch weiter vergrößern, weil derzeit jede/r dritte Hausarzt bzw. Hausärztin in Bayern schon über 60 Jahre alt ist. Studien aus anderen Ländern mit dem gleichen Problem zeigen, dass es wichtig ist, die Studierenden von Beginn ihres Studiums an für die Arbeit in einem ländlichen Raum zu interessieren und zu unterstützen. Um dies zu erreichen, wurde das „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ (BeLA)-Programm entwickelt. Dieses Projekt wird vom Bayerischen Gesundheitsministerium gefördert. Das Institut für Allgemeinmedizin (Prof. Dr. med. Antonius Schneider) ist für dieses Projekt verantwortlich, und TUM MEC unterstützt in Sachen Didaktik. Neben der Entwicklung neuer didaktischer Konzepte für die an diesem Programm teilnehmenden Studierenden (z.B. eine Verbindung zwischen praktischem Lernen, Seminar- und Simulationsausbildung und der Nutzung eines Portfolios) finden auch Schulungen für Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner im Bereich Ausbildung und Mentoring statt.
Medical Exhibition Seminar
Förderung: „Ideenwettbewerb – Studienbezogene Verstärkung der Exzellenzstrategie“ der TUM
Laufzeit: 2022-2023
Interprofessionelle Ausbildungsstation in der Neonatologie - Gemeinsam einen guten Start ermöglichen (IPANEO)
Förderung: Robert Bosch Stiftung
Laufzeit: 2019-2020
Assoziierte Publikationen
Too much time or not enough? An observational study of teacher wait time after questions in medical education case-based seminars.
BMC Medical Education, 24(690). DOI:10.1186/s12909-024-05667-w
Pendleton’s Rules: A Mini Review of a Feedback Method.
American Journal of Biomedical Science and Research, 19. DOI:10.34297/AJBSR.2023.19.002542
Implications of internationalisation of medical education.
BMC Medical Education, 23(640). DOI:10.1186/s12909-023-04630-5
Flipping the classroom in neurological bedside teaching: a prospective controlled study.
BMC Medical Education, 23(164).
Effectiveness of non‑bedside teaching during the COVID‑19 pandemic: a quasi‑experimental study.
BMC Medical Education, 22(73). DOI:10.1186/s12909-022-03141-z
Implementing Kolb´s Experiential Learning Cycle by linking real experience, case-based discussion and simulation.
Journal of Medical Education and Curricular Development, 9, 1-5. DOI:10.1177/23821205221091511
Is there an increase over time in the complexity of teacher questions and student responses in case-based clinical seminars? A cross-sectional video study.
BMC Medical Education, 22, Article 871. DOI:10.1186/s12909-022-03944-0
Integrated clinical case discussions – a fully student‑organized peer‑teaching program on internal medicine.
BMC Medical Education, 22(828). DOI:10.1186/s12909-022-03889-4
EPA-based assessment: clinical teachers’ challenges when transitioning to a prospective entrustment-supervision scale.
Medical Teacher, 43(4), 404-410. DOI:10.1080/0142159X.2020.1853688
Six Routes to Unsupervised Clinical Practice.
Academic Medicine, 96(3), 475. DOI:10.1097/ACM.0000000000003880
Senior medical students' attitudes towards patient communication and their development across the clinical electives year – a Q-methodology study.
Frontline Learning Research, 9. DOI:10.14786/flr.v9i1.583
Virtueller Praktikumstag Urologie – Studentenunterricht an der Technischen Universität München in Zeiten der Covid19-Pandemie.
Der Urologe, 60, 484–490. DOI:10.1007/s00120-020-01431-2
Short- and long-term effects on knowledge, skills, and attitudes about a sonography training concept for medical students.
Journal of Diagnostic Medical Sonography, 36, 25-29. DOI:10.1177/8756479319878394
Medical students’ knowledge and attitudes regarding vaccination against measles, influenza and HPV. An international multicenter study.
Journal of Preventive Medicine and Hygiene, 61(2), E181–E185. DOI:10.15167/2421-4248/jpmh2020.61.2.1308
Lernbegleitung auf einer Interprofessionellen Ausbildungsstation. Pflegerische Praxisanleitung als Lernbegleitung für Auszubildende der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Medizinstudierende.
PADUA, 15(2), 101-106. DOI:10.1024/1861-6186/a000544
Feedback in der Medizinischen Ausbildung – ein Workshopbericht mit Praxisbeispielen und Empfehlungen.
GMS Journal for Medical Education, 37(5), Doc46.
Neurological teaching in times of crisis.
GMS Journal for Medical Education, 37(7), Doc69. DOI:10.3205/zma001362
Specific feedback makes medical students better communicators.
BMC Medical Education, 19, 51. DOI:10.1186/s12909-019-1470-9
„Imagine Neuro-Oncology“- a one week course with medical and technical students: students’ reflections about multidisciplinary and its practical relevance.
Journal of Interprofessional Care. DOI:10.1080/13561820.2019.1600477
„Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ (BeLA) – ein didaktisches Konzept gegen den Hausärztemangel auf dem Land.
Zeitschrift für Allgemeinmedizin, 9/2019. DOI:10.3238/zfa.2019.0356-0359
Anvertraubare Professionelle Tätigkeiten im Praktischen Jahr - Vorschlag zur Weiterentwicklung des PJ-Logbuchs in Deutschland.
GMS Journal for Medical Education, 36(6). DOI:10.3205/zma001278
Implementing a logbook on entrustable professional activities in the final year of undergraduate medical education in Germany - a multicentric pilot study.
GMS Journal for Medical Education, 36(6). DOI:10.3205/zma001277
Teacher questions and student responses in case-based learning: Outcomes of a video study in medical education.
BMC Medical Education, 19, Article 455. DOI:10.1186/s12909-019-1895-1
The First-Impression Effect as a Condition to Entrust Professional Activities to Young Residents.
In C. Lautenbach, J. Fischer, O. Zlatkin-Troitschanskaia, M. Toepper & H. A. Pant (Eds.), Student Learning Outcomes Assessment in Higher Education - Ideas, Approaches and Concepts for Research, Transfer and Implementation (KoKoHs Working Papers No.12).
How do Supervising Clinicians of a University Hospital and Associated Teaching Hospitals Rate the Relevance of the Key Competencies within the CanMEDS Roles Framework in Respect to Teaching in Clinical Clerkships?
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung, 32(3), Doc33. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26413171.
Improved self- and external assessment of the clinical abilities of medical students through structured improvement measures in an internal medicine bedside course.
GMS Journal for Medical Education, 33(4), Doc59. https://www.egms.de/static/en/journals/zma/2016-33/zma001058.shtml.
Integrating 360° behavior-orientated feedback in communication skills training for medical undergraduates: Concept, acceptance and students' self-ratings of communication competence.
BMC Medical Education, 16, 271. DOI:10.1186/s12909-016-0792-0